Google und der User Generated Content (UGC)

Die Bedeutung von User Generated Content (UGC) für Google und das Online-Marketing wächst stetig. Erfahren Sie in unserem Blog, wie Google UGC einsetzt und welche Auswirkungen dies auf Unternehmen hat.
Dieses Bild zeigt zwei Personen bei einer SEO Beratung

Google und der User Generated Content (UGC) standen in den vergangenen Jahren eher auf Kriegsfuss. Foren wurden systematisch weniger sichtbar, Frage-Antwort-Portale waren häufig Verlierer bei den verschiedenen Google-Updates und Kommentarbereiche in Artikeln sind (gemäss Google) nur noch mit Nofollow-Links erlaubt. Doch all dies und vieles mehr scheint sich nun zu ändern. 

Google liebt User Generated Content

In den neuesten englischen Daten lässt sich eine interessante Trendwende erkennen. Erstens hat Reddit, das Hauptforum des Internets, deutlich an Sichtbarkeit gewonnen – von unter 100 VI (Visibility Index) -Punkten (in den USA) Mitte letzten Jahres auf fast 1.000 VI-Punkte heute. Die Bedeutung dieses Erfolgs wird durch den Subreddit «Taylor Swift» verdeutlicht: Dieser hat nun die offizielle Website der Künstlerin im Hinblick auf Sichtbarkeit bei Google (USA) übertroffen.

Aber dieses Phänomen ist kein Einzelfall, auch die Plattform Quora hat in letzter Zeit einen erheblichen Anstieg verzeichnet: von etwa 70 VI-Punkten auf nun fast 400 VI-Punkte. Allerdings profitieren derzeit nicht alle Websites mit benutzergenerierten Inhalten davon: Stackoverflow zum Beispiel zeigt keinen Aufwärtstrend und auch in Deutschland sehen wir momentan keine Veränderungen.

Eine Theorie besagt, dass Google eindeutig versucht, den von Menschen erstellten Inhalten mehr Sichtbarkeit in den Suchergebnissen zu geben und so dem Überschwemmen von KI-generierten Inhalten entgegenzuwirken.

Was wird unter User Generated Content verstanden?

User Generated Content (UGC) oder benutzergenerierte Inhalte bezeichnen Informationen und Materialien, die nicht von Website-Betreibern oder Unternehmen erstellt werden, sondern von den Nutzern selbst. Zu den Beispielen für UGC gehören Bilder, Bewertungen, Kommentare, Blogartikel etc.

Mit User Generated Content können Nutzer online ihre eigenen Inhalte veröffentlichen. Dies ermöglicht einen Austausch zwischen den Nutzern und entfernt sich vom traditionellen Modell der Einweg-Kommunikation. 

Das Internet und soziale Medienplattformen wie X.com, Facebook, YouTube und Pinterest haben Möglichkeiten geschaffen, für umfangreiche Themenbereiche abdeckende Inhalte zu erstellen; sei es durch das Verfassen von Blogartikeln oder das Drehen von Video-Clips bis zum Teilen von Infografiken und Entwerfen von Designs. Weitere Beispiele für UGC im Bereich der sozialen Medien sind Rezensionen, Restaurantbewertungen, Kommentare aber auch die bekannten Lexikonbeiträge auf Wikipedia.

Benutzergenerierte Inhalte können auch als taktisches Werkzeug in Bezug auf Markenkommunikation verwendet werden: Unternehmen könnten gezielt Benutzer dazu auffordern, Inhalte rund um ihre Marke zu erstellen, zum Beispiel durch Teilnahme an Wettbewerben. Oder sie versuchen über Crowdsourcing Vorschläge anzunehmen, beispielsweise Ideen für neue Produkte von den Benutzern zu erhalten. Dies hat den Vorteil, dass die Benutzer sich intensiver mit der Marke beschäftigen und eine Verbindung zum Unternehmen herstellen können. 

User Generated Content wird nicht nur als strategisches Instrument in der Markenführung eingesetzt, sondern auch gezielt im Online-Marketing: Suchmaschinen wie Google berücksichtigen Nutzersignale wie Bewertungen und Kommentare bei ihrer Rankings-Ermittlung; Produktbewertungen spielen beispielsweise eine Rolle in den Google SERPs (Suchergebnisseiten). Daher kann nutzergenerierter Inhalt dazu beitragen, das SEO-Ranking zu verbessern.

Weitere Vorteile des User Generated Contents

Es gibt eine Vielzahl von Vorteilen, die Unternehmen durch den Einsatz von User Generated Content erlangen können. User Generated Content ist authentisch und glaubwürdig. Durch das Einbeziehen der Nutzer entsteht eine starke Identifikation mit dem Unternehmen. Dies hilft dabei, Kunden zu binden. Zusätzlich dazu kann User Generated Content eine höhere Reichweite generieren und dazu beitragen, dass Marken bekannter werden. Weiterhin trägt er zur Verbesserung des Images bei. Ein weiterer positiver Aspekt ist die Kostenersparnis beim Erstellen von Inhalten.

Allerdings birgt der Einsatz von User Generated Content auch Risiken für Unternehmen, insbesondere im Social Web. Shitstorms stellen hierbei eine Gefahr dar, wie bereits bei Aktionen im Zusammenhang mit benutzergenerierten Inhalten bei Nestlé und Henkel erlebt wurde.

Angesichts dessen benötigen Unternehmen eine gut durchdachte Strategie bezüglich des Umgangs mit benutzergenerierten Inhalten sowie entsprechende Ressourcen, um angemessen auf negative Äusserungen reagieren zu können. 

Die rechtliche Sicht auf den User Generated Content

Die Verwendung von benutzergenerierten Inhalten kann rechtliche Probleme verursachen, zum Beispiel in den Bereichen Urheberrecht oder Persönlichkeitsrechte. Besonders problematisch ist dabei die weitgehende Anonymität der Benutzer im Social Web: Sie könnten Bilder oder Videos hochladen, für welche sie keine Nutzungsberechtigung besitzen. Im schlimmsten Fall sind die Bilder bzw. Videos sogar illegal. 

Um diesen Problemen vorzubeugen, raten Rechtsanwälte Plattformbetreibern dazu, möglichst genaue Bestimmungen in den Nutzungsbedingungen festzulegen. Des Weiteren sollte immer deutlich erkennbar sein, dass es sich um benutzergenerierte Inhalte handelt. 

User Generated Content unterscheidet sich also dadurch von traditionellen Inhalten, dass nicht Unternehmen oder Medien für deren Erstellung verantwortlich sind, sondern die Benutzer selbst. Diese stellen verschiedenste Arten von Inhalten zu unterschiedlichen Themen und in verschiedenen Formaten zur Verfügung.

Beispiele hierfür sind Facebook-Posts, Tweets sowie Beiträge auf Blogging-Plattformen wie Tumblr. Zudem können Benutzer im Social Web Fotos und Grafiken auf Plattformen wie Pinterest und Instagram teilen oder selbst produzierte Videoclips auf Video-Plattformen wie YouTube und Vimeo hochladen.

Aber vor allem ist bereits jetzt deutlich zu erkennen, dass Google seinen Standpunkt hinsichtlich des User Generated Contents ändert, sodass dieser mit der Zeit wahrscheinlich zu einem wichtigen Punkt für Unternehmen und Co. werden wird. 

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